Tom, 16, zielstrebig und belastbar, sucht Job mit Gestaltungsmöglichkeit

Pädagogin Carolin Möller mit Schülerinnen und Schülern der Stufe 11 des Gymnasiums Antonianum in Vechta

Vechta. Die Unternehmen im Landkreis Vechta leiden verstärkt unter Nachwuchs- und Fachkräftemangel. Betroffen sind insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Metall, Elektro, Ernährung und Pflege. Auf der anderen Seite wissen viele Schülerinnen und Schüler oft nicht, welche Möglichkeiten ihnen die lokalen Unternehmen bieten und welche Fähigkeiten und Kompetenzen für die unterschiedlichen Aufgaben und Tätigkeiten gewünscht und verlangt werden.

Zur besseren Orientierung junger Leute in der regionalen Arbeitswelt gibt es ein neues Instrument im Landkreis, dessen Bereitstellung von der Arbeitsagentur Vechta unterstützt wird. Im Rahmen der Landkreisinitiative KURSiV bringt der so genannte „Potentialnavigator“ junge Leute mit den Betrieben in Kontakt.

Aber nicht nur das: in zwei Schritten lernen die Jugendlichen zunächst ihre Interessen, Neigungen und Kompetenzen zu erkennen, um diese dann mit den Anforderungen abzugleichen, die mit den Berufen und Tätigkeiten verbunden sind. So wird es viele vielleicht überraschen, dass die bei sich selbst diagnostizierte Fähigkeit zu Empathie verbunden mit der Selbstdiagnose „Ich bin mit vielen sozialen Kompetenzen ausgestattet“ nicht ausschließlich und zwangsläufig in klassische soziale Berufe führen muss.

Vielleicht wird es viele auch überraschen, dass so z. B. Ingenieurberufe häufig neben den technisch-naturwissenschaftlichen Begabungen zunehmend soziale Kompetenzen verlangen. Diese sind notwendig, um ein Team zu führen oder im Gespräch mit ausländischen Kunden die Vorzüge bestimmter Geräte und Apparaturen deutlich zu machen.

Noch vor den Sommerferien ist das Programm gestartet. Erste Erfahrungen mit dem Instrument konnten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Damme und des Gymnasiums Antonianum in Vechta sammeln. Nach einer ersten Phase der Beschreibung und Identifizierung individueller Kompetenzen und Neigungen geht es dann direkt nach den Ferien in die Betriebe um zu testen, wie diese Fähigkeiten in der Arbeitswirklichkeit Verwendung finden können.