Steinfeld. Von der Planung bis zur Auslieferung an den Endkunden – welche technischen Schritte sind notwendig, wie berechnen sich die Kosten und welche Unternehmen sind in den Prozess eingebunden. Mit diesen und weiteren Fragen werden sich die SchülerInnen der Jahrgangsstufen acht bis zehn der Don-Bosco-Schule Steinfeld in den beiden kommenden Halbjahren im Wirtschafts- und Technikunterricht beschäftigen. Begleitet werden sie dabei intensiv von der Fa. Brinkmann Formenbau aus Steinfeld.
In der vergangenen Woche unterzeichneten dazu Frank Brinkmann (Geschäftsführer, Brinkmann Formenbau), Schulleiter Andreas Koch sowie Dr. Christoph Merschhemke (Institut Unternehmen und Schule, Bonn) und Johanna Hollah (Landkreis Vechta) den Kooperationsvertrag in der Schule. Es handelt sich hierbei um die nunmehr 18. Lernpartnerschaft im Landkreis Vechta im Rahmen der Landkreisinitiative KURSiV (Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen der Region im Landkreis Vechta). Für die Don-Bosco-Schule ist es bereits die zweite Lernpartnerschaft, neben der Kooperation mit der Firma Müller-Technik. Eine dritte Partnerschaft befindet sich bereits auf dem Weg und wird voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2014 mit der Firma Paul Schockemöhle Logistics unterzeichnet. „An dem Interesse der Firmen und Schulen und bei den jährlichen Austauschgesprächen erkennen wir, dass wir mit den KURSiV-Lernpartnerschaften auf dem richtigen Weg sind. Die Beteiligten bringen sich mit viel Engagement in die Partnerschaften ein und Schülerinnen und Schüler, aber auch Eltern, nehmen die benachbarten Betriebe und Potenziale in der Region plötzlich wahr, sodass auch die Betriebe von steigenden Bewerbungszahlen profitieren können“, zeigte Johanna Hollah, KURSiV-Ansprechpartnerin beim Landkreis Vechta, die Vorzüge der Partnerschaften für alle Seiten auf.
Gemeinsam wollen die Partner Don-Bosco-Schule und Brinkmann Formenbau in den beiden kommenden Halbjahren zunächst ein Kunststoffprodukt planen und produzieren, das als Spielzeug in den Schweineställen eingesetzt werden kann. Die SchülerInnen haben dazu bereits erste Entwürfe gezeichnet, die bei der Unterzeichnung von Herrn Brinkmann auf die Umsetzungsmöglichkeiten geprüft wurden. „Wir möchten den Schülerinnen und Schülern die gesamte Prozesskette aufzeigen, vom Recyclingprodukt über die Kunststoffgranulate bis hin zum gegossenen Spritzgussprodukt. Die entsprechenden Firmen haben wir im Landkreis Vechta vor Ort, sodass wir den Jugendlichen gleichzeitig aufzeigen können, wie vielfältig die Beschäftigungsmöglichkeiten hier im Landkreis sind“, betonte der Geschäftsführer des 38-Mann-Betriebes, davon 13 Auszubildende, die beruflichen Chancen und Netzwerke in der Region.
„Von den Partnerschaften profitieren neben den Schulen und Betrieben auch die Region. Die vielfältigen und spannenden beruflichen Perspektiven, die auch kleine Unternehmen den Jugendlichen bieten, werden dadurch für die Jugendlichen erst sichtbar“, unterstrich Steinfelds Bürgermeisterin Manuela Honkomp die Bedeutung der Lernpartnerschaften zwischen heimischen Betrieben und Schulen.
Auch die anwesenden Schüler freuen sich an der Realisierung eines praktisch nutzbaren Kunststoffproduktes mitwirken zu dürfen. Schließlich gewinnt der Einsatz von Spielzeugen in der Schweinehaltung aufgrund der Vorschriften zum Kupieren von Schweineschwänzen eine besondere Bedeutung, wenn es darum geht durch abwechslungsreiche Beschäftigungen den Kannibalismus untern Schweinen zu verringern.